Biodiversität

Unter Biodiversität versteht man die Vielfalt aller lebenden Organismen, Lebensräume und Ökosysteme auf dem Land, im Wasser sowie in der Luft.

Was bedeutet Biodiviersität?

Die Basis für diese Biodiversität ist die genetische Vielfalt, die in unserem Erbgut festgelegt ist. Sie bewirkt, dass Lebewesen einer Art zwar ähnlich sind, aber nicht gleich.
Schon deutlicher wird diese Unterschiedlichkeit zwischen einzelnen Arten und schließlich unterscheiden sich auch ganze Ökosysteme (Ozeane, Flüsse, Wälder, Wiesen, alpine Rasen,…) teilweise extrem voneinander.
Unbestritten ist mittlerweile, dass artenreiche Ökosysteme stabiler sind als artenarme und auch Störungen können besser ausgeglichen werden – ihre „Resilienz“ ist höher. Der Mensch hat vor allem in den letzten 100 Jahren auf vielfältige Weise in diese Gefüge eingegriffen.
Dabei ist er selbst auf diese intakten Ökosysteme angewiesen: drei Viertel aller Nutzpflanzen werden von Insekten bestäubt, Bodenlebewesen bauen Stoffe auf-, ab- und um.
Bei der Biodiversität unterscheidet man die drei Ebenen
•    GENETISCHE VIELFALT
•    ARTENVIELFALT
•    VIELFALT LEBENSRÄUME

Die drei Ebenen der Biodiversität

Gemeinsam aus unbelebten (abiotischen) und belebten (biotischen) Komponenten ergibt sich das Ökosystem, also der Lebensraum aller Lebewesen. Durch die unterschiedlichen Gegebenheiten der Ökosysteme, ist die Zusammensetzung der Arten je Ökosystem unterschiedlich. Gut funktionierende Ökosysteme können CO2 speichern, Abtragungen von Gestein und Boden verhindern oder auch das Klima regulieren.

Innerhalb eines Lebensraumes (Biotop, Binom oder Ökoregion) zählt man die biologischen Arten, welche dann die Artenvielfalt widerspiegelt. Durch Veränderungen der Lebensbedingungen können im Laufe der Erdgeschichte neue Arten entstehen. Eine genaue Anzahl an verschiedenen Arten weltweit, kann man nicht nennen.

Die Art steht in der Hierarchie der biologischen Systematik. Oberhalb der Art steht die Gattung, dann die Art und anschließend die Familie. Innerhalb einer Art können sich die Tiere und Pflanzen fortpflanzen, jedoch können sie sich nicht mit anderen Arten kreuzen.

Das unfruchtbare Maultier, eine Kreuzung zwischen Pferd und Esel, gehören zur gleichen Gattung, jedoch gehören sie zu unterschiedliche Arten. Daher kann bei dieser Kreuzung auch kein fruchtbares Nachkommen folgen und somit sich auch keine neue Art bilden.

Jede Pflanze und jedes Lebewesen kann man einer Art zuordnen. Jedoch ist jedes Einzelne individuell anhand der Geninformation zu beurteilen. Durch die genetische Anpassungsfähigkeit des Einzelnen, hilft es der Art zu überleben. Dabei ist eine Mindestgröße der Population entscheidend, damit es nicht an der genetischen Zusammensetzung mangelt. Jedes Individuum passt sich an die unterschiedlichsten Umweltbedingungen an, welches durch die Genetik eine Art beeinflusst.

Fakten zur Biodiversität

Noch Fragen?

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  Biologische Vielfalt 

Was kann ich tun?

Biodiversität ist ein vielseitiges Thema und betrifft uns alle. Bereits mit einem kleinen Stück Garten gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu erschaffen.

Menschliche Siedlungsräume sind für viele heimische Pflanzen und Tiere wichtige Zufluchtsorte geworden. Mit einem Naturgarten könnten wir natürliche Kreisläufe fördern und zur Artenvielfalt im eigenen Garten beitrage.

Auch wenn wir Menschen viele Gebiete besiedeln, sollen auch Pflanzen und Tiere einen Lebensraum finden.

Im eigenen Garten kann man mit Elementen wie einer Blumenwiese, Trockensteinmauer, wildes Eck oder auch Hecken & Sträucher der Natur ein Stück zurück geben. Natur im Garten gibt weitere Tipps wie man mit Elementen den eigenen Garten gestalten kann im Zeichen der Vielfalt der Natur: Gärtnern im Zeichen der Artenvielfalt - Natur im Garten Blog

  Züchtung 

Wie wird aus der wilden Karotte eine zahme?

Bereits seit etwa 10.000 Jahren „züchtet“ der Mensch Tiere und Pflanzen, die seinen Ansprüchen entsprechen. Die Wilde Karotte, die nur eine dünne Wurzel besitzt, wurde durch Zucht zu unserer bekannten Kulturkarotte.

 

Immer wieder wurden jene Individuen weiter vermehrt, die den Ansprüchen des Menschen (Größe, Form, Farbe, Geschmack, Inhaltsstoffe, Leistung) am nächsten kamen. Zucht führte auch zu den heute hochspezialisierten Rassen, die sehr hohe Leistungen erbringen können.

Die vielen verschiedenen und an ihren jeweiligen Standort angepassten Rassen und Sorten, die durch Zucht entstanden, sind Teil der sogenannten „Agrobiodiversität“. Diese ging in den vergangenen Jahrzehnten drastisch zurück. So wurden z.B. in China im Jahr 1940 noch 10 000 Sorten Weizen angebaut, 90 Prozent davon waren bereits 1970 verschwunden. Ähnliche Verluste gibt es auch bei den Nutztieren: in Europa und Nordamerika sind 60 – 90 Prozent aller Milchkühe Tiere der Rasse Holstein-Friesian, in Österreich dominiert die Rasse Fleckvieh mit einem Anteil von 75 Prozent.

Der Mensch hat durch Zucht Tiere und Pflanzen seinen Ansprüchen angepasst. Heute dominieren weltweit sowohl bei den Nutztieren als auch bei den Kulturpflanzen nur noch wenige spezialisierte Rassen und Sorten.
Wer zu Lebensmittel von alten Sorten oder Rassen greift, trägt zu ihrem Erhalt bei und fördert die biologische Vielfalt in der Landwirtschaft.
Gefährdete Rassen oder Sorten bieten die Möglichkeit, auf Eigenschaften wie Genügsamkeit, Fruchtbarkeit oder Schädlings- oder Trockenresistenz zurück zu greifen. Diese Arten gelten deshalb auch als Genreserve für die Zukunft und werden in Österreich durch spezielle Zuchtprogramme und Förderungen erhalten.