ERNÄHRUNGSWISSEN 

Ernährungsmythen - aufgedeckt!

Wenn es um das Thema Essen geht, gibt es viele Mythen und Behauptungen...
Ist Fett ungesund? Ist der Boden ausgelaugt? Machen Erdäpfel dick?
Wir decken die Mythen auf!

Milch-Mythen

Dass Milch zu einer Verschleimung von Atemwegen und Darmzotten führt, ist nach aktueller wissenschaftlicher Datenlage eine Legende.
Eine Erklärung kann sein, dass Milchzucker aus Glukose und Galaktose zusammengesetzt ist. Die Galaktose wird auch Schleimzucker genannt, da die Galakturonsäure in der Rachenschleimhaut enthalten ist.

Kalzium ist für die Knochendichte von großer Bedeutung. Gerade in der Kombination mit Vitamin D steht es dem Knochen gut zur Verfügung.
Als Einflussfaktor auf die Wirksamkeit des Kalziums sollte auf das Vorhandensein des Mineralstoffes Phosphat geachtet werden. Das optimale Verhältnis von Kalzium und Phosphat kommt in der Milch in natürlicher Weise vor. Ein Überschuss an Phosphat bindet jedoch Kalzium im Darmtrakt, sodass es nicht mehr für den Einbau in die Knochen zur Verfügung steht. Phosphatreich sind z.B. Schmelzkäse und Limonadengetränke.

Milch kann zwar getrunken werden, sie ist dennoch kein Wasser und enthält pro 100 ml etwa 65 Kilokalorien.
Milch ist nährstoffreich und bietet energieliefernde und nicht energieliefernde Nährstoffe, wie Vitamine und Mineralstoffe.
Gerade das Fett in der Milch enthält wichtige fettlösliche Vitamine. Milchprodukte tragen lediglich etwa zu 15 Prozent zur täglichen Fettaufnahme bei.

Das Kohlenhydrat jeder Milch ist Laktose, der sogenannte Milchzucker.
Bei gesäuerten und fermentierten Produkten (Joghurt, reifer Käse) wurde der Milchzucker durch Bakterien teilweise oder gänzlich abgebaut und umgewandelt. Je nach persönlicher Betroffenheit können Milchprodukte mit geringem Laktosegehalt verzehrt werden.

Nährstoff-Mythen

Die österreichische Lebensmittelvielfalt beantwortet diese Frage mit einem eindeutigen NEIN.

Jedes Lebensmittel zeichnet sich durch besondere Nährstoffe aus. Wer abwechslungsreich isst, kann alle lebensnotwendigen Nährstoffe seinem Körper zuführen.

Menschen, die durch eine Krankheit oder einen besonderen Umstand einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen haben, sollten darüber mit ihrem Arzt sprechen.

Nein, dies ist eine Behauptung, die keiner Analyse standhält.

Denn Vitamine zählen neben Kohlenhydraten, Fetten und Eiweiß zu den primären Pflanzenstoffen. Das bedeutet, die Pflanze kann ohne diese Nährstoffe nicht existieren. Der Nährstoffgehalt kann je nach Reifegrad der geernteten Früchte und der Länge der Lagerung schwanken. Daher ist es besonders empfehlenswert, reifes, saisonales Obst aus Österreich zu essen.

Nicht immer sind dunkle Brote und Weckerl aus vollem Korn.

Malzextrakte oder Rübensirup können als Färbemittel eingesetzt werden.
Vollkornmehl ergibt je nach Getreidesorte beim Backen einen eher grau-braunen Farbton.

Deklariertes Vollkornmehl muss zu mindestens 90 Prozent aus Vollkorn-Grundzutaten bestehen.
 

Küchen-Mythen

Wenn ein Fischgericht bereits zubereitet wurde, der Hunger aber nicht so groß ist, dann kann der Fisch auch am nächsten Tag noch gegessen werden.

Wichtig ist es, den Fisch in einer geeigneten Aufbewahrungsbox oder in einer Frischhaltefolie eingehüllt im Kühlschrank kalt zu stellen.

Vor dem Verzehr den Fisch auf mindestens 70 °C erhitzen.

Nein, das Abkühlen der Eier nach dem Kochen hat keinen Einfluss auf das Abschälen der Eier.

Das Alter der Eier hat jedoch einen Einfluss auf das Schälen. Denn je älter die Eier sind, desto besser löst sich die Schale.

Lieber nicht, denn beim Waschen unter dem Wasserstrahl können sich Keime mit den Wasserspritzern in der Küche verteilen.

Lebensmittel-Mythen

Weißes Fleisch besitzt einen besseren Ruf als rotes Fleisch. Zu Unrecht!

Fleisch ist nicht gleich Fleisch, aber hier der Vergleich:

  • Der Fettanteil ist bei Hühnerfleisch und magerem Rindfleisch annähernd gleich.
  • Da jedes Lebewesen Cholesterin benötigt, ist es auch sowohl im weißen als auch im roten Fleisch enthalten.
  • Rotes Fleisch enthält mehr Eisen als weißes Fleisch.
  • Geflügel punktet mit dem hohen Vitamin-B6-Gehalt, Schweinefleisch mit Vitamin B1. 

Die Abwechslung am Teller ist also entscheidend, um alle Vorteile nützen zu können.

Verarbeitetes Fleisch:

Studien weisen lediglich darauf hin, dass ein hoher Konsum von geräuchertem und gepökeltem Fleisch einen negativen Einfluss auf die Gesundheit haben kann. Diese verarbeiteten Produkte sollten daher als Genussmittel in kleinen Mengen verzehrt werden und jedenfalls nicht täglich.

Zwischen reinem Rohrzucker und reinem Rübenzucker besteht chemisch kein Unterschied. Beides ist chemisch gesehen Saccharose, das ist ein Gemisch von Traubenzucker und Fruchtzucker.

Nur die Herkunft und der pflanzliche Ursprung unterscheiden sich.

In Europa wird Zucker aus der Zuckerrübe gewonnen, in anderen Erdteilen (in tropischen und subtropischen Klimazonen) aus dem Zuckerrohr. Der aus österreichischen Rüben gewonnene Zucker verfügt aufgrund des kontrollierten Anbaus und laufender Qualitätsprüfungen mit einem Saccharosegehalt von fast 100 % über höchste Reinheit.

Mageres Schweinefleisch (Filet, Karree, Schnitzelfleisch) enthält maximal 2 % Fett bzw. 106 kcal/100 g.

Ein Zuviel an Fetten und Energie kommt in den meisten Fällen durch die Art der Zubereitung zustande, z.B. durch das Frittieren.

 

Das Klebereiweiß Gluten ist verantwortlich für die Backeigenschaften eines Getreidemehls. Gegen dieses Protein kann – wie auch auf alle Lebensmittel-Proteine – eine Allergie entstehen. Dabei unterscheidet man zwischen der Zöliakie (ca. 1 % der Bevölkerung) und der Glutensensitivität (ca. 2-3 % der Bevölkerung). Wenn keine diagnostizierte Erkrankung vorliegt, sollte auf Weizen nicht verzichtet werden, denn er ist ein grundlegender und wertvoller Nährstofflieferant.

Die enthaltenen Kohlenhydrate liefern wertvolle Energie und haben weitere Aufgaben im Körper.

55 % der Tagesenergie sollten in Form von Kohlenhydraten aufgenommen werden. Jedoch nur maximal 10 % aus Einfach- und Zweifachzuckern, also jene Kohlenhydrate, die süß schmecken. Nicht süß schmeckende Kohlenhydrate wie Erdäpfel enthalten lediglich 15 % Kohlenhydrate, dafür viele Vitamine und Mineralstoffe und machen nicht dick.

Alkohol ist ein körperfremder Stoff, somit ist der Organismus in erster Linie mit dem Abbau des Alkohols beschäftigt – wodurch die Verdauung sogar verzögert wird. Schnaps & Co rufen nach dem Essen freilich ein wohliges und entspanntes Gefühl hervor. Dieser Effekt liegt daran, dass Alkohol die Blutgefäße erweitert. Das übt eine entspannende Wirkung auf die Muskelzellen aus.

Viel diskutierte Lebensmittel

Emotional geführte Behauptungen, die jeglicher Wissenschaft fern sind, bestimmen vielfach Diskussionen zum Thema Essen und Lebensmittel. Zu Unrecht werden oftmals Grundnahrungsmittel schlecht geredet und “exotische“ und “optimierte“ Produkte bejubelt.