Trocknen

Das Trocknen ist wahrscheinlich die einfachste Art der Haltbarmachung.

Das Wasser wird entzogen und die Lebensmittel bleiben uns lange erhalten. Der niedrige Wassergehalt von etwa 8 – 14 % bietet wenig Nährboden für Mikroorganismen, die für einen Verderb mitverantwortlich sind. 

Schon seit jeher wurden Obst, Kräuter, Getreide, Fleisch und Fisch getrocknet. 

Trocknungsarten für den Haushalt

  • Geeignet für Küchen- und Teekräuter, Pilze, eventuell Pfefferoni und zum Vortrocknen (Zwetschken etc.)
  • Ideal ist ein warmer, trockener, gut belüfteter und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützter Ort
  • Trockengut auf Gitter, Siebe oder Roste legen oder auffädeln (Fisolen, Pfefferoni, Pilze, ...) bzw. bündeln (Kräuter)
  • Zum Schutz vor Staub oder Insekten mit einem Mulltuch abdecken
  • Bei Bedarf (ungünstige Witterung) – elektrisch nachtrocknen
  • Am besten mit Heißluft bei 50 °C – auch Ober- und Unterhitze möglich
  • Kochlöffel in der Backrohrtür einklemmen - damit feuchte Luft entweichen kann
  • Dörrgut mehrmals umschichten, bereits Getrocknetes aussortieren
  • Trockendauer zwischen 6 und 15 Stunden - je nach Trockengut
  • Gebrauchsanweisung der Herstellerfirma des Herdes beachten
  • Dörrgut locker auf Siebe aufschichten (nur 90 % der Fläche belegen)
  • Temperatur nimmt ab dem 4. Sieb ab (um 10 – 30 °C), deshalb Siebe öfters versetzen, schütteln und regelmäßig kontrollieren
  • Gebrauchsanweisung der Herstellerfirma beachten

Trocknen von Kräutern

Besonders geeignet

  • Thymian, Rosmarin, Lavendel, Oregano, Majoran, Lavendel, Bohnenkraut, Lorbeer, Salbei

Bedingt geeignet

  • Liebstöckel, Dill, Borretsch, Melisse, Ysop, Estragon, Basilikum

Nicht geeignet

  • Schnittlauch, Petersilie, Bärlauch
  • Bester Erntezeitpunkt – kurz vor der Blüte – später Vormittag, nach dem Abtrocknen des Taues
  • Kräuter locker ausschütteln – wenn möglich nicht waschen
  • Lockere Sträuße binden und an einem warmen luftigen Ort aufhängen bzw. locker auf Rahmen auflegen
  • Temperatur soll 30 °C nicht übersteigen – wertvolle ätherische Öle gehen verloren
  • Als Schutz vor Staub und Licht mit Papier umwickeln
  • Nach dem Trocknen Blätter abstreifen und in Schraubgläsern, Papier- oder Leinensäcken aufbewahren
  • Nach Sorten getrennt aufbewahren oder fertige Spezialmischungen herstellen
  • Kräutervorräte innerhalb eines Jahres aufbrauchen

Würzmischungen

  • Salatkräutermischung, Topfengewürz, Lammgewürz, Gemüsesuppengewürz, Grillkräutermischung etc.

Kräuterteemischungen

  • Frühstückstee, Haustee etc.

Kräutermischungen für den Wohnbereich

  • Duftkissen, Potpourris etc.

Gewürzsalze

  • Kräutersalz, Gemüsewürzsalz etc.

Trocknen von Gemüse

Wurzelgemüse

  • Karotten, Sellerie, Gelbe Rüben, Petersilienwurzel

Fruchtgemüse

  • Paradeiser, Zucchini, Kürbis, Auberginen, Paprika, Pfefferoni

Zwiebelgemüse

  • Alle Zwiebelarten, Porree, Knoblauch

Weiters

  • Rhabarber, Stangensellerie, Fenchel, Schwammerl
  • Nur erntefrisches, einwandfreies Gemüse verwenden
  • Je nach Art der weiteren Verwendung vorbereiten (waschen, schälen, schneiden etc.)
  • Gemüse mit langer Kochzeit z.B. Wurzelgemüse blanchieren oder vordämpfen
  • Gemüse, das zum Verfärben neigt, mit Zitronensaft oder –säure vorbehandeln
  • Faustregel: 1 Liter Wasser + 1 TL Zitronensäure oder Saft von 2 Zitronen
  • Nur gleichartiges und gleichgroßes Trockengut zusammen trocknen
  • Trockengut locker aufschichten, damit Luft gut zirkulieren kann
  • Gleichmäßige niedrige Temperatur (max. 65 °C) – für Qualität wichtig
  • Trocknen an der Luft max. 5 Tage – evtl. im Backrohr oder Dörrex nachtrocknen
  • Während des Trocknens Gemüse regelmäßig umschichten und kontrollieren
  • Fertiges Trockengemüse ist knusprig und raschelt beim Angreifen – einige Gemüsearten bleiben „ledrig“ und biegsam – beim Zerschneiden dürfen sich keine Wassertropfen bilden
  • Getrocknetes luftdicht, trocken und vor Licht geschützt aufbewahren
  • Gut geeignet sind verschließbare Gläser und Dosen
  • In den ersten Wochen regelmäßig kontrollieren
  • Für Suppen, Saucen, zum Einlegen in Öl, zum Knabbern oder zum Vermahlen als Würze
  • Durch Einweichen in Flüssigkeit verkürzt sich die Kochzeit
  • Trockengemüse am besten in kaltem Wasser zustellen
  • Wird ansonst wie Frischgemüse verwendet
  • Haltbarkeit 1 Jahr
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