Kräutersirupe

Omas Holunderblüten-, Wipferl-, Melissen- oder Schafgarbensirup sind altbewährt und in unserer modernen Welt wieder heiß begehrt. Die Sirup-Küche ist eröffnet für kreative Selbermacher, die auf der Suche nach dem Geschmack der Kindheit und nach neuen spannenden Durstlöscher-Ideen sind.

Das Grundrezept:

Zutaten:

  • 1 l Wasser
  • 1 bis 1,5 kg Zucker
  • 20-30 g Zitronensäure
  • 1-2 unbehandelte Zitrusfrüchte (Zitronen, Orangen, Limetten)
  • 2-3 Handvoll Kräuter bzw. Blüten nach Wahl

Zubereitung:

Wasser aufkochen, Zucker und Zitronensäure beigeben – verrühren, bis sich dieser aufgelöst hat. Diesen Ansatz überkühlen lassen. Kräuter bzw. Blüten sowie in Scheiben geschnittene Zitrusfrüchte in die kalte Zuckerlösung geben. Gut umrühren und abgedeckt an einem kalten Ort 1-2 Tage durchziehen lassen. Sirup abseihen und abfüllen.  Falls gewünscht, heiß abfüllen bzw. pasteurisieren.

Achtung:
Bei farbgebenden Kräutern (Rose, Lavendel, Goldmelisse etc.) bzw. schwer löslichen Aromen-Zutaten gibt man die Blüten bzw. Kräuter in die ca. 60 °C heiße Zucker-Wasser-Zitronensäuremischung. Denn in der heißen Zuckerlösung laugen Farbstoffe und auch manche Aromen besser aus.

1 x 1 der Kräutersirup-Herstellung

Pro Liter Wasser rechnet man 1 bis 1,5 kg Zucker. Das Zucker-Wasser-Verhältnis (mindestens 1:1) sollte unbedingt eingehalten werden, damit die Haltbarkeit gewährleistet ist.

Bei der Verwendung von Orangen- oder Zitronenscheiben nur unbehandelte Früchte verwenden. Dasselbe gilt für Blüten – z.B. bei Rosen nur ungespritzte duftende Blüten am besten aus dem eigenen Hausgarten verwenden.

Für Sirupe, bei denen man von den Blüten bzw. Kräutern eine färbende Wirkung erzielen möchte, empfiehlt es sich, diese in den heißen (50-60 °C) Sirupansatz zu geben. So werden Farbstoffe und Aromen stärker ausgelaugt.

Spezialsirupe, wie z.B. Colakraut-Sirup, können durch die Beigabe von Gewürzen (z.B. Vanille, Zimt, Muskat, Ingwer, Sternanis, Koriander, Kardamom, Nelken etc.) noch zusätzlich aufgepeppt werden. Für eine dunklere Farbgebung wird z.B. Zuckercouleur bzw. karamellisierter Zucker beigegeben.

Den Sirupansatz immer wieder durchrühren, damit sich der Zucker gut auflöst. Tipp: Zucker in kochendem Wasser auflösen, so löst er sich schneller auf.

Den Ansatz an einem kalten Ort zugedeckt max. 2 Tage ziehen lassen. Ist es zu warm bzw. ist die Ansatzzeit zu lange, kann es leicht zu Gärungen kommen.

 

Wichtig sind ein hygienisches Arbeiten und einwandfrei saubere Flaschen und Verschlüsse.

Durch das heiße Abfüllen bzw. durch kurzzeitiges Pasteurisieren bei 80 °C wird die Lagerfähigkeit erhöht. Nachteil: Durch das Erhitzen kann es zu leichten Verlusten von empfindlichen, zarten Kräuter-Aromen kommen.

Kühl und dunkel gelagert, beträgt die Haltbarkeit für Kräutersirupe ca. 1 Jahr.

Geöffnete Sirupe im Kühlschrank lagern und rasch verbrauchen.

Geeignet sind essbare Blüten, Garten- oder Wildkräuter mit ausgeprägtem Duft und Eigenaroma und solche, die eine intensive Farbe abgeben.

Beispiele für duftende Kräuter und Blüten:

Minze- und Melissenarten, Holunder-, Akazien- oder Lindenblüten, Fichten- oder Tannenwipferl, Waldmeister, Schafgarbe, Wiesenlabkraut, Mädesüß, Schlüsselblume, Veilchen, Zitronenverbene, Ananas- oder Mandarinensalbei, Duftgeranien, Zitonenverbene, -thymian oder -gras, Colakraut etc.

Beispiele für färbende Kräuter und Blüten:

Blauer Wiesensalbeiblüten, Goldmelissenblüten, Lavendelblüten, Rosenblüten, lila Fliederblüten etc. Achtung: Mit der Zeit verlieren Sirupe leider etwas an Farbe. Zur Farbintensivierung können z.B. natürliche Farbstoffe wie Heidelbeeren, Holunderbeeren, Aroniabeeren (auch getrocknet oder tiefgekühlt) beigegeben werden. Pro Liter Sirupansatz reichen meist 3-5 Beeren aus, um die Farbe zu verstärken.

Je nach verwendetem Kraut können die Blüten bzw. Kräuter solo oder harmonisch kombiniert für Sirupe verwendet werden. Dabei gilt es zu beachten, dass Kräuter mit intensivem oder sehr herbem Eigengeschmack (z.B. Wermut) eher vorsichtig dosiert werden. Außer man will gerade diese Note hervorheben.

Aromaschwache Kräuter (z.B. Brennnessel, Spitzwegerich, Giersch etc.) werden am besten mit aromastarken Kräutern bzw. Blüten kombiniert.

Wichtig: Nur aroma- und farbgebende Pflanzenteile verwenden – z.B. bei Rosen nur die Blüten selbst. Denn in nicht benötigten Teilen wie Blütenansatz, Stängel usw. befinden sich oft unerwünschte Gerbstoffe, welche im fertigen Sirup unangenehme Aromen erzeugen.

Haushaltszucker kann auch durch die entsprechende Menge Voll-, Braun-, Rohrzucker oder Honig ersetzt werden. Bei der Verwendung von Zuckeralternativen kann der typische Kräutergeschmack leicht verdrängt werden, da diese Zuckerarten den Sirupen meist eine leicht karamellartige Note verleihen.

Vielfältig verwendbar

Sirupe mit Wasser, Mineral- oder Sodawasser verdünnen – ca. im Verhältnis 1:6 je nach Intensität.

Kräutersirupe eignen sich sehr gut zum Marinieren und zum Verfeinern von Salatdressings und Saucen, zum Aromatisieren und Süßen von Fruchtsalaten, frischen Früchten, Eisspezialitäten, Bowlen und Desserts.

Mit Sekt, Most oder Wein verdünnt, sind Kräutersirupe ein köstlicher Aperitif.

Früchte-, Kräutertees, Glühmost oder –wein mit Kräutersirupen verfeinert, sorgen bei kaltem Wetter für wohlige Wärme.

Das Grundrezept ist einfach:
  • Wasser
  • Zucker
  • Zitronensäure
  • unbehandelte Zitrusfrüchte
  • Kräuter bzw. Blüten nach Wahl

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