Knapp die Hälfte Österreichs ist mit Wald versehen 

Was hat der Wald mit meinem Essen zu tun?

Der Wald hat einen entscheidenden Einfluss auf unser Essen.
Er bringt Lebensmittel, Energie und Rohstoffe hervor und sichert hochqualitatives Trinkwasser. Zusätzlich sorgt die grüne Kraftquelle für Abkühlung und biologische Vielfalt.
Auf der Grafik ist ist ein Wald zu sehen und welche Auswirkungen dieser auf unser Essen hat. Beispielsweise sind Pilze, Wildtiere, Quellen/Wasser und vieles mehr abgebildet.

...das hat der Wald mit meinem Essen zu tun

Viele Menschen gehen gerade im Sommer gerne in den Wald. Sie nutzen dabei den Wald als Erholungsraum und damit gleichzeitig den natürlichen Kühleffekt unter den schattigen Baumkronen. Beim Spazieren und Wandern werden gerne Pilze, Beeren oder Kräuter gesammelt – lauter Lebensmittel, die den Speiseplan erweitern – so wie auch das Wildbret, das von den heimischen Jägern angeboten wird. Der Wald liefert Lebensmittel und als Quellgebiet auch hochqualitatives Trinkwasser. Honigbienen produzieren aus Honigtau, den Ausscheidungen von Insekten, den beliebten Waldhonig. Der von unseren Bäuerinnen und Bauern gepflegte Wald hat offensichtliche wirtschaftliche Funktionen durch diverse Formen der Holznutzung und hat viel mit unserem Essen zu tun.

Die verschiedenen Mikroorganismen im Boden wandeln organisches Material wie z.B. Blätter und Äste in Humus und in für die Pflanzen verfügbare Stoffe um. Nitrifizierende Bakterien wandeln Ammonium in Nitrat und denitrifizierende Bakterien Nitratstickstoff in molekularen Stickstoff oder zu Stickoxiden um.

Ein Teil der Niederschläge wird von der Bodenvegetation aufgenommen, wieder ein anderer Teil fließt an der Oberfläche ab und bildet Bäche und Flüsse. Bäume verdunsten über ihren Stoffwechsel ebenfalls Wasser. Das restliche Wasser versickert und gelangt ins Grundwasser. Wasser, das von den Bäumen, vom Boden, aus Flüssen oder aus dem Meer als Wasserdampf verdunstet wird, führt zur Wolkenbildung. Mit dem Regen schließt sich der Kreis.

Ein Quadratmeter Waldboden kann bis zu 50 Liter Niederschlagswasser zurückhalten. Das ist um ein Fünftel mehr als es eine Wiese und fast vier Mal so viel als es ein verdichteter Waldboden vermag. Dort wo Boden mit Asphalt versiegelt ist, rinnt der gesamte Niederschlag ab und kann andernorts zu Erosion führen.

Humus hat im Boden eine wichtige Filter- und Pufferfunktion. Er kann Schadstoffe, wie z.B. Aluminium, Schwermetalle und toxische Substanzen, binden und entgiften. Verschiedene Bodenbakterien erzeugen den typischen Geruch feuchter Erde.

Böden dienen als Basis für unser Siedlungen und Straßen. Mit Verbauung und Versiegelung gehen jedoch meist alle anderen Bodenfunktionen verloren.

Jeder Boden ist ein Archiv der Naturgeschichte, denn er zeigt durch seine Ausprägung, wie die Umweltbedingungen während seiner Ausbildung waren. Er gibt Hinweise auf das Klima und die Vegetation vergangener Epochen. Boden konserviert auch Gegenstände früherer Zeiten, welche bei archäologischen Ausgrabungen zu Tage kommen.

Es gibt viele Gründe, den Wald zu schätzen, aber auch zu schützen. Wenn wir ihn als Erholungsraum nutzen, sollten wir nicht darauf vergessen, achtsam mit diesem wertvollen Lebensraum umzugehen, und auch als Besucher dazu beitragen, den Wald mit all seinen wichtigen Funktionen zu erhalten. Im Gegenzug wollen auch die Waldbewirtschafter dazu beitragen, dieses wertvolle Ökosystem durch den Umbau in Richtung klimafitter Wälder zu erhalten.